Die farbenprächtigen Touchscreen-Displays sind in den letzten Jahren nicht nur komfortabler, sondern auch robuster geworden. Dank der gehärteten Glasoberfläche sind die neuesten Smartphones und Tablets meist unempfindlich gegenüber Stößen und Kratzern.
Am häufigsten wird von den großen Herstellern, wie etwa Samsung, Gorilla Glass verwendet, welches immer weiter entwickelt wird. Mittlerweile gibt es bereits Gorilla Glass 6. Das Glas wurde speziell für den Einsatz in Smartphones entwickelt und soll mehrere Stürze aus typischer Hüfthöhe unbeschadet überstehen. Auch Apple bezieht das Glas für seine iPhones, iPads und Apple Watches vom Gorilla Glass Hersteller Corning. Es handelt sich dabei jedoch um ein eigens angepasstes Glas und nicht direkt um Gorilla Glass. Unter anderem soll durch eine spezielle Beschichtung die Kratzempfindlichkeit verringert und unschöne Fingerabdrücke auf dem Glas verhindert werden.
Bei den iPhones 6, 6s und 7, sowie den ersten Apple Watches hat Apple mit Saphirglas experimentiert. Spahir ist eines der härtesten Materialien der Welt und daher sehr unempfindlich gegen Kratzer, daher setzen beispielsweise auch die Hersteller hochwertiger Uhren auf dieses Material. Da sehr harte Gläser jedoch schneller brechen und Handys etwas mehr aushalten müssen, als eine Luxusuhr, waren die Geräte anfällig für Stürze. Inzwischen setzt Apple daher wieder auf die Gläser von Corning.
Diverse Hersteller tüfteln derwei ständig am idealen Verhältnis zwischen Härte und Flexibilität. Ein flexibles Glas gibt bei Stürzen oder beim Verbiegen des Handys nach und bricht nicht, dafür lässt es sich leicht zerkratzen. Ein hartes und dadurch kratzfestes Glas dagegen ist dafür aber so spröde, dass es schon bei geringen Belastungen brechen kann.
Bildschirmtechnik in Smartphones
Unter den gehärteten Schutzgläsern befindet sich dann die Bildschirm-Technik. Der Bildschirm besteht immer aus Millionen von Bildpunkten - den Pixeln - welche dann wiederum, abhängig von der Technik, zwei oder drei "Subpixel" in Rot, Blau und Grün enthalten. Folgende Technologien kommen dabei zum Einsatz:
LCD & TFT
LCD steht für Liquid Crystal Display, zu Deutsch: Flüssigkristall-Monitor. Hierbei bestehen die einzelnen Bildpunkte aus Flüssigkristallen, die allerdings nicht in der Lage sind von selbst zu leuchten. Daher benötigen sie eine Hintergrundbeleuchtung, was heute meist mittels LED gelöst wird. Das weiße Licht wird dann durch die Farbfilter der Subpixel in seine einzelnen Farben zerlegt, woraus sich letztendlich jede Farbe der Bildpunkte zusammensetzt. TFT steht als Abkürzung für "Thin Film Transistor". Diese Technik reguliert die Helligkeit jedes LCD Bildpunkts. Die einzelnen Kristalle mithilfe winziger "Dünnschichttransistoren" mit elektrischer Spannung versorgt. Diese Spannung reguliert die Durchlässigkeit des Lichts bei den einzelnen Kristallen und so entstehen dann die Farben. Kommt beispielsweise durch das rote und das grüne Subpixel gleich viel Licht und das blaue ist währenddessen ausgeschaltet, mischen sich die Farben zu Gelb.
S-LCD
Super-LCD ist lediglich eine Weiterentwicklung der LCD Technologie, wobei Schwachstellen ausgebügelt wurden. Beispielsweise fällt bei der S-LCD Technologie die Luftschicht zwischen Displayglas und Anzeigeschicht weg, damit Reflexionen des Umgebungslichts vermieden werden.
IPS
IPS bedeutet "In-Plane-Switching" und ist eine Technologie, die LC-Displays ergänzt. Dabei soll IPS vor allem die Blickwinkelstabilität verbessern. Der Winkel, in dem man das Display betrachtet, hat dadurch keinen Einfluss auf Farb-, Kontrast- oder Helligkeitsveränderungen. Diese Technologie ist ein wichtiger Fortschritt in der Entwicklung der Displays und daher haben die meisten aktuellen Smartphones, aber auch PC Monitore und Fernseher mit LCD auch IPS.
OLED & AMOLED
"Organic Light Emitting Diode" oder kurz OLED löst einige Probleme des klassischen LCD. Jeder Bildpunkt ist hier eine eigene Lichtquelle, benötigt also keine Hintergrundbeleuchtung mehr. OLED Displays können dadruch aus einem beliebigen Blickwinkel betrachtet werden, verbrauchen sehr viel weniger Strom und liefern kontraststarke Bilder mit tiefem Schwarz. Da ein einfaches OLED Display sehr empfindlich gegenüber Umwelteinflüssen ist und eine Art Einbrenneffekt entstehen kann, wenn lange das gleiche Bild gezeigt wird, finden sich in modernen Handys in der Regel AMOLED Displays, die über eine aktive Transistormatrix und ein angepasstes Subpixel-Schema verfügen und so einige Probleme der OLED Technik umgeht.
SUPER AMOLED
Der Super AMOLED Bildschirm ist ein Marketingbegriff, den Samsung ins Leben gerufen hat. Statt der bei den AMOLED Bildschirmen häufig verwendeten PenTile-Matrix benutzt Samsung hier wieder ein traditionelles RGB-Schema, bei dem sich ein Pixel aus den drei Subpixeln Rot, Grün und Blau zusammensetzt. Besonders sehr feine Linien können so schärfer dargestellt werden.
RETINA, LIQUID RETINA & SUPER RETINA
Das Retina Display ist eine Schöpfung von Apple. Hierbei handelt es sich um herkömmliche IPS LCDs oder AMOLED Displays. Der Begriff Retina bezeichnet im Englischen die Netzhaut des Auges, denn die Auflösung bei den Apple Bildschirmen soll so hoch sein, dass das menschliche Auge die einzelne Bildpunkte nicht mehr erkennen kann. Das klassische Retina Display und auch die ab dem iPhone 11 verwendeten Liquid Retina Displays sind jeweils IPS LCD Bildschirme. In den höherpreisigen Modellen setzt Apple, seit dem iPhone X, auf OLED Technologie, die unter der Bezeichnung Super Retina verkauft wird.